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08. August 2023
1: Was sind Magnetventile?
Ein Magnetventil Es handelt sich um ein elektromechanisch betätigtes Ein/Aus-Ventil, bestehend aus einem elektromagnetischen Stellantrieb (Magnetventil) und einem Ventilkörper. Die Magnetventil-Kolben-Einheit ist der Ventilantrieb, der für das Öffnen und Schließen des Ventils verantwortlich ist. Dieser Stellantrieb kann so ausgelegt sein, dass die Kolbenbewegung entweder nur öffnet oder nur schließt. Es gibt keine Zwischenstellung, daher kann das Magnetventil den Durchfluss nicht drosseln. Der Ventilkörper enthält die druckführenden Teile, die mit dem Prozessmedium in Kontakt stehen.
Die Spule wandelt elektrische Energie in eine mechanische Zug-/Druckbewegung um. Sie besteht aus einer eng um einen Eisenkern gewickelten Drahtspule und einem ferromagnetischen Stift oder Kolben. Die Bauteile variieren je nach Ausführung. Fließt Strom durch die Spule, entsteht ein Magnetfeld. Die Magnetfeldlinien lassen sich als eine Reihe von Kreisen vorstellen, deren Richtung der Stromachse entspricht. Bei einem Stromfluss durch eine geschlossene Spule überlagern sich diese Kreise und bilden das unten dargestellte Magnetfeld.
 
Magnetisches Feld
Durch das Hinzufügen weiterer Windungen erhöht sich die Anzahl der Magnetfeldlinien bzw. des magnetischen Flusses. Dies steigert die elektromagnetische Kraft des Magneten und somit auch die Kraft, die zum Betätigen des Ventils benötigt wird.
Eine weitere Möglichkeit, die Anziehungskraft zu erhöhen, besteht darin, den Stromfluss durch die Spule zu steigern. Dies geschieht durch Erhöhung der Versorgungsspannung am Magnetventil. Magnetventile können sowohl mit Gleichstrom als auch mit Wechselstrom betrieben werden. Gängige Gleichspannungen sind 6, 12, 24 und 240 Volt; Wechselspannungen mit 60 Hz sind 24, 120, 240 und 480 Volt.
 
Proportional-Magnetventile
Proportional-Magnetventile sind eine spezielle Art von Magnetventilen, die eine gleichmäßige und stufenlose Änderung von Durchfluss oder Druck in Abhängigkeit von der elektrischen Eingangsspannung ermöglichen. Sie zählen zu den Regelventilen. Damit ein Magnetventil als Proportionalventil fungiert, muss die Kolbenposition geregelt werden. Dies geschieht durch einen Ausgleich des Kolbens mittels einer externen Kraft, üblicherweise einer Feder. Die Feder wird so lange zusammengedrückt, bis die externe Kraft der elektromagnetischen Kraft des Magneten entspricht. Soll die Kolbenposition geregelt werden, muss der Strom verändert werden, wodurch eine ungleichmäßige Kraft auf die Feder entsteht. Die Feder wird so lange zusammengedrückt oder gedehnt, bis ein Kräftegleichgewicht erreicht ist.
Ein Problem dieser Ventilart sind die Auswirkungen der Reibung. Reibung stört das gleichmäßige Gleichgewicht der elektromagnetischen und Federkräfte. Um diesen Effekt zu kompensieren, wird eine spezielle elektronische Steuerung eingesetzt. Eine gängige Methode zur Steuerung der Proportionalcharakteristik von Magnetventilen ist die Pulsweitenmodulation (PWM). Durch Anlegen eines PWM-Signals als Steuereingang wird das Magnetventil sehr schnell nacheinander an- und abgeschaltet. Dadurch gerät der Kolben in Schwingung und erreicht schließlich eine stabile Position. Um die Kolbenposition zu ändern, werden die Ein- und Ausschaltzustände des Magnetventils, auch Tastverhältnis genannt, gesteuert.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Ein/Aus-Magnetventilen werden Proportional-Magnetventile in Anwendungen eingesetzt, in denen eine automatisierte Durchflussregelung erforderlich ist, wie zum Beispiel proportionale pneumatische AktuatorenDrosselventile, Brennerregler und so weiter.
 
Ein Proportional-Magnetventil
 
2: Komponenten des Magnetventils
Wie bereits erwähnt, lässt sich ein Magnetventil in zwei Hauptteile unterteilen: den Magneten und das Ventilgehäuse. Der Magnet ist nur eine von vielen Arten von Betätigungselementen, beispielsweise manuell, pneumatisch oder hydraulisch. Je nach gewünschter Funktion bestehen die Magneten aus unterschiedlichen Bauteilen. Die Komponenten des Ventilgehäuses hingegen sind für jedes Ventil gleich, unterscheiden sich jedoch in Ausführung und Material. Nachfolgend sind die allgemeinen Komponenten von Magneten und Ventilgehäusen aufgeführt.
 
Magnetventilteile
 
Spule
Die Spule ist ein Hauptbestandteil des Solenoids und besteht aus einem isolierten Kupferdraht, der eng um ein Kernrohr gewickelt ist. Wie bereits erwähnt, wird beim Anlegen von Strom ein Magnetfeld erzeugt.
Core
Der Kern, auch Anker oder Kolben genannt, ist der bewegliche Teil einer Spule. Er besteht aus einem weichmagnetischen Metall; weich bedeutet in diesem Fall, dass es sich um ein ferromagnetisches Metall handelt, das sich bei schwachen Magnetfeldern leicht magnetisieren und entmagnetisieren lässt. Wird die Spule erregt und erzeugt ein Magnetfeld, wird der Kern angezogen, wodurch das Ventil geöffnet oder geschlossen wird.
Kernfeder
Die Kernfeder bringt den Kern in seine Ausgangsposition zurück, sobald das Magnetfeld entfernt wird. Die Konstruktion und Anordnung der Kernfeder in der Magnetspulenbaugruppe variiert je nach Ventilfunktion. Bei manchen Ausführungen, wie beispielsweise bei Magnetventilen mit Verriegelung, wird keine Feder zur Rückstellwirkung verwendet.
Kernrohr
Das Kernrohr ist der Bereich, in dem die Spule gewickelt ist. Es dient gleichzeitig als weichmagnetischer Kern, der den von der Spule erzeugten magnetischen Fluss verbessert.
Behobener Kern
Dieses Bauteil ist am geschlossenen Ende des Kernrohrs angebracht, was den magnetischen Fluss zusätzlich verbessert. Das Material ist ein weichmagnetisches Metall.
Querschnitt eines Magnetventils
 
Membran
Die Membran besteht aus einem flexiblen Material, das die Magnetspulenbaugruppe vom Fluid isoliert. Sie ist so konstruiert, dass sie dem Fluiddruck standhält.
Vorbau
Der Ventilschaft ist der Teil des Ventils, an dem der Ventilkern bzw. Kolben befestigt ist. Wenn der Ventilkern von der Spule angezogen wird, bewegt sich der Ventilschaft mit ihm mit und betätigt so das Ventil.
Scheibe
Die Scheibe unterbricht den Flüssigkeitsdurchfluss, wenn das Ventil geschlossen ist. Bei manchen Magnetventilen werden anstelle einer Scheibe Membranen, Faltenbälge oder Quetschvorrichtungen verwendet, um den Flüssigkeitsdurchfluss zu unterbrechen. Je nach Anwendung besteht die Scheibe üblicherweise aus korrosions- und erosionsbeständigen Materialien wie PTFE oder Edelstahl.
Seat
Der Ventilsitz ist die Öffnung, die beim Schließen des Ventils gegen die Ventilscheibe drückt. Wie die Ventilscheibe kann auch der Ventilsitz je nach Ventilkonstruktion fehlen. Er besteht ebenfalls aus korrosions- und erosionsbeständigem Material. Sobald der Ventilsitz oder die Ventilscheibe beschädigt ist, lässt das Ventil den Durchfluss nicht mehr durch und kann ihn nicht mehr stoppen.
Seal
Die Dichtung isoliert, ähnlich wie die Membran, die Magnetspulenbaugruppe und die Umgebung vom Fluid. Je nach Anwendung und Prozessfluid stehen verschiedene Dichtungsmaterialien wie PTFE, FKM, NBR und EPDM zur Verfügung.
Mützen
Der Ventildeckel sitzt oben auf dem Ventilkörper. Das Kernrohr und die Spindel erstrecken sich durch den Deckel in das Ventil hinein.
Korpus
Das Gehäuse ist der Hauptteil des Ventils und enthält die Membran, die Scheibe, den Ventilsitz sowie die Einlass- und Auslassöffnungen.
Blutungsöffnung
Bei indirekt oder halbdirekt wirkenden Magnetventilen ist eine Entlüftungsbohrung in der Membran angebracht. Einige Ventilkonstruktionen verwenden eine Ausgleichsbohrung. Die Entlüftungsbohrung ermöglicht es dem Ventil, den Leitungsdruck zum Öffnen oder Schließen zu nutzen.
Pilotkanal
Bei indirekt wirkenden Magnetventilen ist ein Pilotkanal in das Ventilgehäuse integriert. Durch diesen Kanal strömt das Fluid von der Oberseite der Membran zur stromabwärtigen Seite des Ventils.
 
Arten der Funktionsweise von Magnetventilen
Magnetventile werden nach ihrer Betätigungsart sowie der Anzahl und Richtung der Durchflusswege beschrieben. Dieses Kapitel behandelt die Betätigungsart, d. h. direktwirkende, intern vorgesteuerte und extern vorgesteuerte Ventile.
Direkt wirkend
Bei diesem Magnetventiltyp steigt der statische Druck mit zunehmender Öffnungsgröße. Der erhöhte statische Druck erfordert eine stärkere Magnetwirkung und somit ein stärkeres Magnetfeld. Das bedeutet, dass bei gleichem Flüssigkeitsdruck größere Durchflussmengen größere Magnetspulen benötigen. Flüssigkeitsdruck und Durchflussmenge sind dann direkt proportional zur erforderlichen Größe der Magnetspule. Dieser Magnetventiltyp wird üblicherweise für Anwendungen mit geringen Durchflussmengen und Betriebsdrücken eingesetzt.
Direktwirkendes Magnetventil
 
Intern gesteuert
Für Anwendungen mit hohem Durchfluss und hohem Druck werden intern gesteuerte Magnetventile eingesetzt. Bei diesem Ventiltyp öffnet oder schließt der Druck über dem Ventil dieses. Dazu ist eine Drossel oder eine Ausgleichsbohrung eingebaut. Üblicherweise blockiert der Ventilkern den Durchfluss an der Drossel. Im geschlossenen Zustand strömt das Fluid durch die Drossel, und der Druck baut sich beidseitig der Membran auf. Solange der Fluidstrom blockiert ist, entsteht durch die größere effektive Fläche auf der Membran eine Absperrkraft. Beim Öffnen des Ventils öffnet der Ventilkern die Drossel, und der Druck auf der Membran entweicht. Der Leitungsdruck öffnet dann das Ventil.
Intern gesteuertes Magnetventil
 
Extern gesteuert
Dieses Ventil nutzt dasselbe Prinzip wie intern gesteuerte Ventile, jedoch stammt der zum Betätigen des Ventils benötigte Druck aus einer externen Flüssigkeitsquelle. Ein separater Flüssigkeitskreislauf ist über einen zusätzlichen Anschluss in das Ventil integriert.
Sowohl intern als auch extern vorgesteuerte Magnetventile werden als indirekte oder servounterstützte Ventile bezeichnet, bei denen die Hauptbetätigungskraft aus dem Differenzdruck zwischen dem stromaufwärts und dem stromabwärts des Ventils resultiert.
 
Halbdirektes Handeln
Halbdirektwirkende Ventile vereinen die Prinzipien direkt- und indirektwirkender Ventile. Neben der Magnetkraft des Magneten trägt die Druckdifferenz am Ventil zum Öffnen und Schließen bei. Beim Betätigen des Kolbens wird die Membran angehoben und das Ventil geöffnet. Gleichzeitig öffnet sich eine Drossel, wodurch der Druck über der Membran abgebaut wird. Durch das Schließen dieser Drossel durch den Kolben entsteht ein höherer Druck über der Membran, wodurch das Ventil geschlossen wird.
 
 4: Verschiedene Funktionen des Magnetventilkreislaufs
Magnetventile werden auch durch ihren Durchflussweg bzw. ihre Schaltkreisfunktion charakterisiert. Sie können, wie in dieser Kategorie beschrieben, Flüssigkeiten öffnen, schließen, verteilen oder mischen. Um die Funktionsweise von Magnetventilen besser zu verstehen, sollte man sich zunächst die genormten Symbole für Magnetventile ansehen.
ISO (Internationale Organisation für Normung) ist ein weltweiter Verband von Normungsorganisationen. In Zusammenarbeit mit der IEC (Internationalen Elektrotechnischen Kommission) entwickelte die ISO 1219 eine Norm für Symbole und Regeln zur Gestaltung von Fluidtechniksymbolen für die Verwendung auf Bauteilen und in Schaltplänen.
ISO-Symbol für Fluidsysteme
Im obigen Symbol stellen die grünen Kästchen die Anzahl der Ventilstellungen dar. Die Pfeile zeigen die Durchflussrichtung an. Der blaue Pfeil bedeutet Druckdurchfluss, der rote Abgasdurchfluss. Die violetten T-Linien kennzeichnen die geschlossenen Anschlüsse.
 
Nachfolgend sind die gebräuchlichsten Arten von Magnetventilen nach ihrer Schaltkreisfunktion aufgeführt.
 
Zweiwege-Magnetventile
Dieses Magnetventil verfügt über einen stromaufwärts und einen stromabwärts gelegenen Anschluss und dient zum Sperren oder Freigeben des Flüssigkeitsstroms. Es kann als normalerweise offen oder normalerweise geschlossen konfiguriert werden; der Normalzustand ist der stromlose Zustand. Ein normalerweise offenes Ventil öffnet sich im stromlosen Zustand und schließt sich im bestromten Zustand. Bei normalerweise geschlossenen Ventilen verhält es sich umgekehrt.
2-Wege-Direktwirkungs-Magnetventile
Normalerweise geschlossenes 2-Wege-Magnetventil
 
Dreiwege-Magnetventile
Dreiwege-Magnetventile besitzen drei Anschlüsse: Einlass (Druckanschluss), Auslass (Abluft) und Auslass (Betätigungsanschluss). Diese dienen dazu, abwechselnd Druck von einem Aktor oder nachgeschalteten Geräten zuzuführen und abzuführen. Dreiwege-Magnetventile können als stromlos geöffnete und stromlos geschlossene Ventile mit zusätzlicher Universalfunktion konfiguriert werden. Bei einem stromlos geöffneten Dreiwegeventil fließt das Fluid vom Einlass zum Auslass, während der Auslass geschlossen ist. Im bestromten Zustand ist der Einlass geschlossen und der Auslass mit dem Auslass verbunden. Bei stromlos geschlossenen Ventilen verhält es sich umgekehrt. Die Universalfunktion dient dazu, die Durchflussrichtung zwischen den Anschlüssen zu wählen.
3-Wege-Direktsteuerungs-Magnetventil
 
Normalerweise geschlossenes 3-Wege-Magnetventil
 
Vierwege-Magnetventile
Vierwege-Magnetventile verfügen über vier Anschlüsse: einen Einlass (Druckanschluss), zwei Auslass- oder Betätigungsanschlüsse und einen Auslassanschluss. 
 
 
Beachten Sie, dass diese Ventile, ob Zwei-, Drei- oder Vierwegeventile, entweder direkt oder indirekt wirken können.
 
 
5: Materialien und Konstruktion
Bei der Auswahl des richtigen Magnetventilgehäuses und der Dichtungsmaterialien müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Dazu gehören das Prozessmedium, die Einsatzumgebung und die Kosten. Das Prozessmedium bestimmt das Material der Ventileinsätze bzw. der medienberührten Teile. Zu den relevanten Fluideigenschaften zählen pH-Wert (basisch oder sauer), Temperatur und Druck. Die Einsatzumgebung hingegen bestimmt Material und Konstruktion des gesamten Ventilgehäuses sowie die Ummantelung des Magnetventils. Wie das Prozessmedium kann auch die Einsatzumgebung korrosiv sein, beispielsweise in Chemieanlagen oder in Meerwasserumgebungen. Zudem kann die Umgebung gefährlich sein, wenn brennbare Gase vorhanden sind. Schließlich spielen auch die Kosten eine Rolle. Zwar kann man ein Ventil aus Edelstahl mit höchster Korrosionsbeständigkeit und Langlebigkeit spezifizieren, doch ist dies in den meisten Fällen nicht wirtschaftlich.
Nachfolgend sind die gängigen Werkstoffe für Ventilkörper und medienberührende Teile aufgeführt.
 
Edelstahl
Edelstahl bietet hohe Korrosionsbeständigkeit, Festigkeit und Langlebigkeit auch bei hohen Betriebstemperaturen. Allerdings kann Edelstahl durch Chloridionen korrodieren, sofern keine höherwertige Edelstahlsorte verwendet wird.
Magnetventil Typ „K“ aus Edelstahl mit vollem Durchgang
 
Bronze
Bronze ist eine Legierung aus Kupfer und Zinn. Bronze ist rissbeständiger als Gusseisen und weist eine gewisse Korrosionsbeständigkeit auf.
Magnetventil Typ „L“ aus Bronze mit vollem Durchgang
 
Messing
Messing ist eine Legierung aus Kupfer und Zink. Messing ist korrosionsbeständiger, haltbarer und formbarer als Bronze.
Servounterstütztes Magnetventil aus Messing
 
Gusseisen Kochgeschirr
Gusseisen bietet zwar eine hohe Festigkeit, neigt aber aufgrund seiner geringen Duktilität zu Rissen.
 
 
Polytetrafluorethylen (PTFE)
Polytetrafluorethylen (PTFE) ist ein thermoplastisches Fluorpolymer, das gegenüber den meisten Substanzen chemisch inert ist. Dieses Material besitzt zudem hydrophobe Eigenschaften und eignet sich daher für Anwendungen in Reinräumen und chemischen Umgebungen.
Submini PTFE-Magnetventil
 
Polyamid (PA)
Polyamid (PA) bietet gute mechanische Eigenschaften, die mit PVC vergleichbar sind, und ist beständig gegen Salzwasser.
 
Polypropylen (PP)
Polypropylen (PP) ist ein thermoplastischer Kunststoff, der vergleichbare mechanische Eigenschaften wie Stahl und Messing aufweist, jedoch eine bessere Beständigkeit gegenüber Säuren, Salzen und Laugen besitzt.
 
Polyphenylensulfid (PPS)
Polyphenylensulfid (PPS) bietet gute Leistung bei hohen Temperaturen und eine starke Beständigkeit gegenüber Säuren und Laugen.
 
Polyvinylchlorid (PVC)
Polyvinylchlorid (PVC) eignet sich für den Einsatz in Meerwasser, weist jedoch eine geringere Festigkeit und niedrigere Temperaturbeständigkeit als Messing und Kupfer auf.
 
Polyvinylidenfluorid (PVDF)
Polyvinylidenfluorid (PVDF) lässt sich leicht formen und schweißen. Dieses Material bietet zudem eine gute Beständigkeit gegenüber Säuren und Laugen, ist jedoch nicht für Hochtemperaturanwendungen geeignet.
 
6: Häufige Anwendungen
Der Hauptvorteil von Magnetventilen liegt in ihrer kompakten Bauweise und der einfachen Steuerung. Nahezu alle Branchen, die eine Fernsteuerung benötigen, verwenden Magnetventile.
 
Pneumatische und hydraulische Kreisläufe
Magnetventile dienen dazu, die Zufuhr von Luft oder Flüssigkeit (üblicherweise Öl oder Kältemittel) in einem Kreislauf zu steuern. Typische Anwendungsgebiete sind Kälteanlagen, Druckluftsysteme und Schmiersysteme. Ein Beispiel für einen Kältemittelkreislauf ist unten dargestellt.
Kühlkreislauf
 
Automation
Magnetventile kommen überall dort zum Einsatz, wo Flüssigkeitsströme automatisch gesteuert werden müssen, beispielsweise in der Robotik oder der Fabrikautomation. Diese Magnetventile werden von Mikrocontrollern oder programmierbaren Logikschaltungen mit einem codierten Aktionsablauf angesteuert. Durch diese Steuerung des Flüssigkeitsstroms kann ein Roboter eine definierte Abfolge von Aktionen präzise und genau ausführen.
Roboterarm
 
Ventilantriebe für Industrie- und Produktionsanlagen
Für Flüssigkeiten, die nicht mit Magnetventilen gefördert werden können, kommen üblicherweise pneumatische, hydraulische und motorische Aktuatoren zum Einsatz. Aufgrund der einfachen Steuerung mit Magnetventilen werden diese jedoch in pneumatische und hydraulische Ventilantriebe integriert. Regelventile in Industrieanlagen werden in der Regel über ein Druckluftsystem betätigt, das von Magnetventilen gesteuert wird.
Absperrklappe mit pneumatischem Stellantrieb
 
Medizin-, Pharma- und Lebensmittelherstellung
Magnetventile werden in der Medizintechnik häufig für Spezialanfertigungen in Dialysegeräten, Anästhesiegeräten und Beatmungssystemen eingesetzt. Auch in der Pharma- und Lebensmittelindustrie finden Magnetventile Verwendung, die hygienischen Anforderungen entsprechen.
 
Fazit
Ein Magnetventil ist ein elektromechanisch betätigtes Ventil, das aus einem elektromagnetischen Aktor (Magnetspule) und einem Ventilkörper besteht. Herkömmliche Magnetventile sind Zweiwegeventile. Es gibt keine Zwischenstellung, daher kann die Magnetspule den Durchfluss nicht drosseln.
Proportional-Magnetventile sind eine spezielle Art von Magnetventilen, die Durchfluss oder Druck in Abhängigkeit von einem elektrischen Eingangssignal regeln können. Damit ein Magnetventil als Proportionalventil fungiert, wird die Kolbenposition durch eine äußere Kraft, üblicherweise eine Feder, ausgeglichen.
Ein Magnetventil besteht aus zwei Hauptteilen: dem Magneten, der für das Öffnen und Schließen des Ventils zuständig ist, und dem Ventilkörper, der das Fluid und dessen Druck enthält.
Magnetventile lassen sich nach ihrer Funktionsweise und ihren Durchflusswegen bzw. ihrer Schaltkreisfunktion kategorisieren. Man unterscheidet zwischen direktwirkenden, intern vorgesteuerten, extern vorgesteuerten und halbdirektwirkenden Magnetventilen.
Die Schaltfunktionen von Magnetventilen sind: Zweiwegeventile, die normalerweise geöffnet und geschlossen sind; Dreiwegeventile, die über einen Auslassanschluss zur Druckentlastung verfügen; und Vierwegeventile, die zur Durchflussumleitung verwendet werden.
Das Ventilgehäuse kann aus verschiedenen Materialien gefertigt sein. Faktoren wie Fluideigenschaften, Umgebungsbedingungen und Kosten beeinflussen die Materialspezifikationen des Ventils.
Die Angabe der erforderlichen Zulassungen und Zertifizierungen ist eine Möglichkeit, den Kauf eines einwandfreien Magnetventils sicherzustellen. Die Einhaltung der von internationalen Organisationen festgelegten Normen garantiert Produktsicherheit und -qualität.
 

Funktionsweise eines Magnetventils:

  1. Grundstruktur: Ein Magnetventil besteht aus zwei Hauptkomponenten: einem Magneten und einem Ventilkörper. Der Magnet ist eine elektromechanische Spule aus Draht, die um einen Kern gewickelt ist. Fließt Strom durch die Spule, erzeugt sie ein Magnetfeld. Der Ventilkörper enthält einen Fluidkanal mit Einlass und Auslass sowie einen Dichtungsmechanismus, der sich öffnet und schließt, um den Fluidstrom zu steuern.

  2. Elektrische Steuerung: Das Magnetventil wird durch ein elektrisches Signal gesteuert. Wird an die Spule ein elektrischer Strom angelegt, erzeugt er ein Magnetfeld, das einen beweglichen Kolben oder Anker im Inneren der Spule anzieht. Dieser Kolben ist mit dem Ventilmechanismus im Ventilkörper verbunden.

  3. Ventil öffnen: Wenn Strom durch die Spule fließt, wird der Kolben zum Kern des Magnetventils gezogen, wodurch eine mechanische Kraft entsteht. Diese Kraft überwindet die Feder oder andere Mechanismen, die das Ventil geschlossen halten, und bewirkt so dessen Öffnung. Dadurch kann die Flüssigkeit vom Einlass zum Auslass durch das Ventil fließen.

  4. Ventil schließen: Wird der Strom abgeschaltet, baut sich das Magnetfeld ab, und die Feder oder ein anderer Mechanismus bringt den Kolben in seine Ausgangsposition zurück. Dadurch schließt sich das Ventil und der Flüssigkeitsdurchfluss wird unterbrochen.

Die Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit eines Magnetventils sowie seine Steuerungsgenauigkeit lassen sich durch die Variation des Spulenstroms und die Ventilkonstruktion selbst anpassen. Magnetventile können anhand ihrer Funktionsweise in zwei Haupttypen unterteilt werden:

  1. Normalerweise geschlossen (NC): In dieser Konfiguration ist das Ventil geschlossen, solange kein elektrischer Strom an den Magneten angelegt wird. Durch Anlegen von Strom öffnet sich das Ventil.

  2. Normalerweise offen (NO): In dieser Konfiguration ist das Ventil geöffnet, solange kein elektrischer Strom anliegt. Durch Anlegen von Strom wird das Ventil geschlossen.

Magnetventile sind aufgrund ihrer schnellen Reaktionszeit und der Möglichkeit der Fernsteuerung über elektrische Signale wertvoll und somit unverzichtbare Komponenten in verschiedenen automatisierten Systemen, die eine präzise Fluidsteuerung erfordern.

 
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